vom 11.Juni bis 15.Juni 2012
In Litauen fehlt uns nun noch die Hauptstadt Vilnius.
Vorher geht es aber noch zum Mittelpunkt Europas, der rund 25 km nördlich von Vilnius liegt. Bei 25° 19' östlicher Länge und 54° 54' nördlicher Breite kreuzen sich die Linien von Gibraltar zum Ural und vom Nordkap nach Kreta. Hier wehen die Fahnen aller Mitgliedstaaten der EU (EU-Beitritt Litauens war am 1.5.2004).
Ganz in der Nähe gibt es den Skulpturenpark, der dem Mittelpunkt Europas gewidmet ist und über 100 Skulpturen internationaler Künstler umfaßt. Das Gelände ist 55 ha groß und man kann mit Fahrrädern herumfahren. Da wir auf dem dortigen Parkplatz mitten im Wald übernachtet haben, konnten wir gleich nach Öffnung ganz alleine die Stimmung und die Ruhe im schönen Gelände genießen. Außer Vogelgezwitscher und Froschgequake gab es keine Geräusche.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann Vilnius, die Hauptstadt.
Hier gibt es mehr als 30 katholische Kirchen, 40 Klöster und viele orthodoxe Gotteshäuser, also überall Türme jeglicher Art und verschiedener Baustile.
Vilnius ist im Gegensatz zu den beiden anderen Hauptstädten viel weitläufiger, die Fußmärsche sind wesentlich länger und anstrengender. Uns hat die Stadt nicht so gut gefallen wie Riga oder Tallin, die mehr Atmosphäre hatten. Trotzdem ist Vilnius natürlich einen interessante und schöne Stadt mit viel Grün.
Einen ganzen Tag sind wir kreuz und quer durch die Stadt gelaufen, vom Herzstück, dem Platz mit der Kathedrale und dem Glockenturm, der sich aus Teilen unterschiedlicher Stilepochen zusammensetzt zum Großfürstenpalst, Bernhardinerkirche und und und.....
Zum Mittagessen haben wir auch eine "Grenze" überquert, um in die "Republik" Uzupis zu kommen, einem Künstlerviertel und einem Prestigestadtteil östlich der Altstadt. Die rege Bautätigkeit und die vielen Galerien, Cafés und Restaurants weisen darauf hin. Bei " Angelo" sind wir schön gesessen, hatten ein nettes Gespräch mit einem Hamburger Aussteiger und das Essen war auch sehr gut.
Am 1.April 1997 riefen die rund 2000 Bewohner des Viertels die "Republik Uzupis" aus, Es gibt eigene Pässe, einen Präsidenten, einen Botschafter in Moskau, eine 12-Mann Armee, eine Briefmarke, eine Zeitung...und eine Regierungszentrale, die Kneipe Uzopio Kavine, Schutzpatron ist Frank Zappa.
Vilnius ist eine große Stadt, die Wege sind weit und die Sehenswürdigkeiten liegen in der größten Altstadt Osteueropas nicht so nahe zusammen wie in Riga oder Tallinn. Vielleicht liegt es daran, dass bei uns der Funke nicht so recht übergesprungen ist.
In Trakai, nur rund 25 km südwestlich von Vilnius, haben wir uns nicht sehr lange aufgehalten. Bei herrlichem Sommerwetter haben viele den Sonntag für einen Ausflug zur einzigen Wasserburg Osteuropas genutzt, es herrschte ein riesiger Rummel. Die Burg liegt aber auch wirklich phantastisch im Galve-See inmitten des Historischen Nationalparks mit fünf Seen umgeben mit Wäldern und Wiesen. Auch der alte Ortskern mit seinen schönen Holzhäusern hat uns gut gefallen. Es hätte sich sicher gelohnt, in dieser Gegend länger zu verweilen, aber wir wollten ja auch noch etwas von den Masuren in Polen sehen.