vom 27. Juli bis 4. August 2011
Gleich nach der "Grenze" kaufen wir zum ersten Mal hier ein und sind begeistert, so kann es bleiben! Das Angebot im Supermarkt ist wesentlich "europäischer", es gibt u.a. eine Auswahl unter vielen verschiedenen Käsesorten, frisch gebackenes Baguette, das nicht nach Plastik schmeckt und viele weitere Brotsorten. Selbst Wein und Spirituosen (wenn auch nur einfache Qualitäten) sind erhältlich. In den anderen Provinzen kann man Alkohol ausschließlich in den staatlichen Liquorshops kaufen, die es allerdings überall gibt und deren Angebot zwar stark variiert, in denen man aber immer einen guten Tropfen findet (vor allem Chardonnay aus Australien und Cabernet Sauvignon aus Argentinien und Chile). Für Weine besserer Qualität muss man auch hier einen Liquorshop aufsuchen.
Auch in den maritimen Provinzen waren unsere beiden Lieblingsläden Sobeys und Atlantic Superstore wirklich gut bestückt und es gab auch dort (fast) alles zu kaufen.
Unsere erste Nacht verbrachten wir in Bonaventure. Man merkt, dass Ferienzeit ist, überall herrscht viel Betrieb, wir sind das nicht mehr gewohnt. Bevor wir abfuhren war noch Zeit für eine Radtour am Meer entlang und einen Sushi-Einkauf, die Sushis waren klasse!
Auf der Fahrt in den Forillon Nationalpark machen wir viele Stopps, herrliche Blicke, schöne Strände, viel Flair, gefällt uns gut.
Beim Felsen von Percé dann ein richtiger Schock....Menschenmassen! Parken kostet 10$. Nach einem kurzen Stopp sind wir auch schon wieder weg. Der vom Meer in mehr als 350 Mio. Jahren ausgewaschene Felsen ist immerhin 438 m lang und 88 m hoch, der Torbogen 20 m hoch.
Im Informationszentrum vom Nationalpark dann die Überraschung: die beiden Campingplätze sind voll. Wir fanden aber außerhalb des Parks einen Platz mit schöner Aussicht aufs Meer und Wi-Fi. Am nächsten Tag hat´s dann auch im Nationalpark geklappt.
Es ist ein herrlicher Sommertag, fast 28°C. Wir nutzen ihn und fahren über hügelige Straßen mit bis zu 17% Steigung auf der einen Seite hinauf und mit 17% Gefälle auf der anderen Seite hinab zum Cap Bon-Ami und weiter zu einer kleinen Ortschaft mit nettem Leuchtturm. Unterwegs nehmen wir noch Feuerholz mit und können mit einer Regenunterbrechung gemütlich am Feuer draußen sitzen.
Der Regen setzt dann aber in der Nacht wieder ein und wird immer heftiger, so dass wir unsere Pläne mal wieder ändern müssen und statt einer Wanderung zum Cap Gaspé, an dem man oft Wale sehen soll, haben wir ein typisches altes Fischerhaus und einen alten Laden angeschaut, innen ist es ja trocken!
Am nächsten Morgen hat der Regen aufgehört, es ist aber neblig. Wir fahren weiter auf der Strasse 132, die um die gesamte Halbinsel herumführt und freuen uns am Nachmittag auch über die Sonne. Unser Blick fällt auf grüne, bergige Landschaft, rechts immer der St. Lorenz-Golf, der irgendwann einmal zum St. Lorenz Strom wird und von anfangs 100 km Breite auf "nur" noch 20 km schrumpft. Wir durchfahren schöne kleine Fischerdörfer, stoppen gelegentlich, um uns die Beine zu vertreten und die Ausblicke besser wirken zu lassen. die Fahrt um die Halbinsel herum hat sich wirklich gelohnt, es hat uns sehr gut gefallen.
In St.-Anne-des-Monts entdecken wir einen kleinen CP direkt am Ufer, ein Stellplatz mit Blick auf Strand und Wasser ist noch frei, WiFi gibt´s auch, und so bleiben wir.
Das Wasser sieht eigentlich bei 24°C im Schatten ganz einladend aus, hat aber nur 14°. Unser Nachbar, ein richtiger Kanadier, war trotzdem drinnen ...und auch ganz schnell wieder draußen.
Der Chef des CP ist ein echtes Unikum, rund einen Kopf kleiner als Jochen und doppelt so schwer, leutselig und freundlich. Man sieht ihn ständig in seinem gelben Golf-Cart herumfahren, zusammen mit seinen beiden Hunden. Hinten ist das Werkzeug immer dabei und am Abend fährt er das Holz fürs Campfire aus. Wir haben natürlich auch eines gekauft und mit einem Feuer am Strand klang ein schöner warmer Tag aus.
Die Fahrt in den Gaspésie-Nationalpark haben wir gestrichen, da es die nächsten Tage bei rund 13°c regnen soll. Die Berge dort sind über 1.000m hoch, dann ist es dort bestimmt noch kälter, darauf haben wir einfach keine Lust mehr. Wir fahren stattdessen stromaufwärts, um eine Fähre ans andere Ufer zu nehmen, Brücken gibt es hier keine.