9.April bis 17.April 2010
Nach neun erlebnisreichen Tagen in Sorrent, in denen wir viel unternommen und gesehen haben, sind wir am 9. April 2010 rund 100 km weiter nach Süden gefahren, um uns in Paestum die imposanten Tempelruinen aus der Griechenzeit anzusehen.
Die Bauten stammen aus dem 6.Jh. v.Chr. und waren jahrhundertelang im Sumpf verschwunden und erst mit dem Bau der Küstenstraße zufällig wieder entdeckt worden.
Die (dorischen) Tempelruinen sind mit die eindrucksvollsten Überreste der griechischen Ära in Unteritalien.
Die beiden großen Tempel, Poseidontempel und Basilica, stehen nah zusammen, die Ruinen des Cerrestempel sind etwas weiter weg.
Der Poseidontempel gilt als der besterhaltene dorische Tempel überhaupt.
Interessant ist auch ein Rundgang durch das Museum, dort sind u.a. auch die Metopen des Thesaurus ausgestellt, ein bedeutender Tempelfries aus dem 6. Jh. v. Chr. und die griechischen Fresken auf den Grabplatten der Kammergräber.
Aber natürlich haben wir nicht nur alte Tempel angeschaut.
Die Gegend um Paestum ist in Kampanien auch ein Zentrum der Mozzarella, die ausschließlich aus Büffelmilch hergestellt wird. Entsprechend viele Büffelfarmen gibt es, deren Erzeugnisse auch verkostet werden können, was wir natürlich auch gerne getan haben.
Ein etwas älterer und reiferer Käse wird zum Beispiel mit Parmaschinken oder Salami gefüllt und dann wie eine Roulade gerollt, schmeckt sehr gut.
Auch in Paestum waren wir neun Tage, der Campingplatz dei Pini liegt wunderschön am Meer und, wie der Name schon sagt, unter Pinien. An manchen Tagen waren dort nur drei oder vier Parzellen besetz, dennoch hat der Koch jeden Tag seinen Pizzaofen mit Holz befeuert und ganz traurig geschaut, wenn wir nicht so oft zum Essen kommen wollten, seine Pizza und auch die Spaghetti frutti di mare waren wirklich sehr gut.
Im Ort gab es aber auch eine exzellente Metzgerei, so dass es auch viel Spaß gemacht hat, selber zu kochen, z.B. geschmortes Zicklein, Schweinekotelett in Zwiebelsauce etc.
Auch der wilde Spargel hat zu den Nudeln wunderbar geschmeckt, man muß nur großzügig sein und die unteren 2/3 entfernen.
Am Abend haben wir es genossen, mit einem Gläschen Prosecco am Strand zu sitzen (oft ganz alleine) und auf den Sonnenuntergang zu warten.
Da die Gegend um Paestum flach ist, eignet sie sich auch gut zum Radfahren, es gibt sogar Radwege, die aber noch nicht für die Saison hergerichtet waren und ziemlich verwildert waren, wie auch viele Strandabschnitte.
Nur rund 10 km von Paestum entfernt liegt Agropoli, eine hübsche Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern. Agropoli zählt schon zum Cilento. Die Küste des Cilento und der Nationalpark waren ursprünglich unser nächstes Ziel. Wegen heftiger Unwetter im Winter waren jedoch Teile der Straßen noch immer für größere Fahrzeuge unpassierbar. Auch war uns die Wetterprognose für den Cilento-Nationalpark zu schlecht (Dauerregen, maximal 10°C), so dass wir auf einen Besuch verzichtet haben und stattdessen weiter südlich nach Kalabrien gefahren sind.
Auf unserer Fahrt dorthin hat es unterwegs in Strömen geregnet, so dass wir von der herrlichen Landschaft leider viel zu wenig gesehen haben, da sie im Nebel und in den Wolken verschwunden war.