vom 5.Juni 2011 bis 1. Juli 2011
Von den 400.000 km² Gesamtfläche dieser Provinz entfallen auf die Insel Neufundland lediglich 110.000 km² mit rund 480.000 Einwohnern. In Labrador leben gerade einmal 30.000 Menschen.
Um das Jahr 1000 kamen die Wikinger als erste Gäste aus Übersee in den Norden von Neufundland. Ab dem 17.Jhd. zogen die reichen Fischgründe vor der Küste dann Engländer, Franzosen und Portugiesen an. Bis 1949 war Neufundland eine englische Kolonie. Mit der Inbesitznahme des Landes durch die Europäer wurden auch hier die Ureinwohner, die Beothuk, immer weiter zurückgedrängt und zu Beginn des 19. Jhd. waren sie bereits ausgerottet.
Die wichtigste Lebensgrundlage der Menschen hier war über Jahrhunderte der Fischfang, insbesondere der Kabeljau, "Cod". Seit in den 60er-Jahren die (meist ausländischen) Industrietrawler selbst in den Brut- und Überwinterungsgebieten des Kabeljaus fischten, ist es "gelungen", die Bestände in 30 Jahren um 97% zu reduzieren, was 2002 zu einem Fangverbot führte und hohe Arbeitslosigkeit zur Folge hatte. Mittlerweile haben sich die Fischer auf Jakobsmuscheln und Shrimps umgestellt.
Der Trans-Canada-Highway (TCH) ist die einzige Verbindung von Ost nach West, vom Fährhafen bis zur Hauptstadt St. John´s sind es 908 km.
Am 5. Juni 2011 kamen wir in Neufundland, Channel-Port-aux-Basques an.
Neufundland empfing uns (sobald wir die Küste verlassen haben) mit Sonne und 18°C. Endlich konnten wir wieder draußen sitzen, das Campfire loderte und wir haben um 22.00 Uhr noch immer nicht gefroren. Unser erster Stop war gleich 25 km nördlich vom Fährhafen, am nächsten Tag ging es dann weiter über Corner Brook zum Blow me down Provincial Park. Nein, besonders windig war es nicht, Nomen ist nicht immer gleich Omen. Im Gegenteil, es war herrlich. Wir standen direkt am Strand, es war warm, windstill und die Aussicht war perfekt.
Auf dem Weg hierher fielen uns die vielen Schneemobile auf, die hier neben Allrad-Pickup und Boot in nahezu jedem Carport oder Vorgarten stehen. Kein Wunder, im Winter liegt an der Westküste 2-3 Meter Schnee, bei Corner Brook werden es auch schon mal sechs!
Von fünf Ontariern, die wir bereits am CP vor der Fähre kennengelernt haben, wurden wir zum großen Lobsteressen eingeladen. Die lebenden Hummer wurden in einem Riesentopf in Meerwasser gekocht und gleich gegessen. Einige Tricks, wie man den Hummer am schnellsten auslöst, lernten wir hier. Sie haben wunderbar geschmeckt!
Nach zwei Tagen fuhren wir weiter in den Gros Morne Nationalpark. "Was die Galapagos-Inseln für die Biologie sind, ist Gros Morne für die Geologie", meinte der britische Prinz Edward 1973 bei seiner Eröffnung, die UNESCO teilte diese Auffassung und ernannte ihn 1987 zum Welterbe der Menschheit.
Da das Wetter passabel war, machten wir eine Bootstour auf dem Western Brook Pond, der im Laufe von Millionen Jahren vom Meer getrennt wurde und nun ein Süßwassersee ist. Der Fjord erinnert an Norwegen, die zweistündige Bootsfahrt war wesentlich eindrucksvoller als es die Bilder vermitteln.
Auf der Fahrt in den Norden Neufundlands machten wir Station im Arches PP.
Auf dem sog. Viking Trail wurde das Wetter immer schlechter, es herrschte Dauerregen und die Temperatur fiel immer weiter bis auf drei Grad.
Ziemlich weit im Norden machten wir in Port-aux-Choix einen Zwischenstopp, um zu sehen, wie die Ureinwohner, Maritime Archaic Indians und Dorset-Eskimos bereits vor über 4.500 Jahren hier lebten.
Nach rund 750 km und einer Zwischenübernachtung kamen wir dann bei Regen, Temperaturen um 2°C und Sturm in L´Anse aux Meadows, der rekonstruierten Wikingersiedlung an. Eine kleine Entschädigung für die miserablen Bedingungen war die Sicht auf einen Eisberg kurz vor dem Ziel.
Das Ausgrabungsgelände direkt am Meer mit den Rekonstruktionen der Häuser ist sehr weitläufig und bei schönem Wetter sicher auch einen längeren Aufenthalt wert, uns hat es aber ziemlich schnell wieder ins Warme gezogen.
Wie überall wird auch diese National Historic Site (und Weltkulturerbe) durch ein begleitendes sog. Interpretation Centre ergänzt. Diese waren bisher alle sehr informativ und gut gemacht, man erfährt viel über die Hintergründe, meistens gibt es auch einen oder mehrere Filme oder andere Präsentationen. In Deutschland oder Europa haben wir das in dieser Form noch nie gesehen.
Normalerweise schwimmen Ende Mai bis Mitte Juni jede Menge Eisberge an St. Anthony vorbei. Dieses Jahr waren es leider nicht so viele. Schade, denn sie waren mit ein Grund für die Entscheidung, im Frühsommer nach Neufundland zu fahren. Normalerweise gibt es von hier aus Touren zu den Walen und Eisbergen, wegen des Sturms und des schlechten Wetters fanden aber keine statt.
Wir haben aber trotzdem einige der weißen Riesen gesehen, leider ohne Sonne.
In Neufundland gibt es nicht allzu viele Straßen, das Navi ist völlig überflüssig und meistens muss man den Weg, den man auf der Hinfahrt genommen hat auch wieder zurück fahren. Der TCH ist in einem hervorragenden Zustand, was auf viele Nebenstrecken nicht immer zutrifft, wir wurden manchmal ganz schön durchgeschüttelt und die Gläser im Schrank fielen um, es gab aber keine Scherben.
Bereits in Nova Scotia ist uns aufgefallen, dass am Straßenrand kein Müll herumliegt, keine Dosen, Flaschen, Zigarettenkippen, Fast Food Verpackungen etc. Ganz anders als die zugemüllten Autobahnauf- und -abfahrten bei uns. Auch die Toiletten sind meist picobello, selbst die Plumsklos in den Provincial Parks.
Der Straßenverlauf ist auch anders als in Europa. Steht ein Berg im Weg, geht es auf der einen Seite steil hinauf, auf der anderen Seite wieder steil hinab.
Im Norden haben wir viele Elche gesehen, sie lassen sich aber dummerweise nicht so einfach fotografieren. Hält man an, verschwinden sie sofort im Wald. Uns haben diese mächtigen Tiere schon beeindruckt und wir wurden immer wieder ermahnt, vorsichtig zu fahren. da es oft Unfälle mit Elchen gibt.
Nach dem kalten Norden hatten wir herrliche Tage im Gros Morne Narionalpark. Viele schöne Trails führen an der Küste entlang oder durch Sumpflandschaften auf einem Boardwalk zu kleinen Seen. Unterwegs kann man dann die unterschiedliche Vegetation in den vier verschiedenen Formen von "Sumpf" gut erkennen.
Die Landschaft verändert sich ständig. Nach ein paar Kilometern sieht es schon wieder völlig anders aus, manchmal genügen auch schon wenige Meter.
Im Süden des Parks liegen die Tablelands, eine völlig kahle Mondlandschaft. Eine Vegetationszone gibt es nur am Rand und in feuchten Senken. Hier wachsen erstaunlicherweise arktische Pflanzen, aber auch Frauenschuh, winzig klein, und ebenfalls kleine fleischfressende Pflanzen und Moose.
Die Tablelands lagen einst unter dem urzeitlichen Japetus-Ozean. Als die beiden Urkontinente Gondwana (Afrika und Europa) und Laurentia (Nordamerika) vor ca. 450 Mio. Jahren zusammenprallten, wurden aus dem Erdmantel durch die tektonischen Verwerfungen Gesteinsmassen an die Oberfläche befördert. Dieses Tiefengestein, Peridotit, ist sehr hart und für die Pflanzen wegen den enthaltenen Metallen (Nickel) toxisch.
Glücklicherweise haben wir die tollen Campingplätze im Nationalpark für schöne Abendessen im Freien mit Campfire genutzt, denn auf unserer Fahrt nach Twillingate im zentralen Norden wurde das Wetter wieder schlecht, Regen und 7°C.
Im Notre Dame PP konnten wir bis zur Dunkelheit direkt vom Wohnmobil aus die Aktivitäten eines Bibers beobachten. Er war nur wenige Meter von uns entfernt, holte sich frische Zweige vom Ufer, zog sie ins Wasser und fraß sie dann liegend. Nett.
Kurz vor Twillingate haben wir dann noch reichlich frischen Lobster eingekauft. Man bekommt ihn auch schon gekocht und ausgelöst, Lobster Meat. Schmeckt uns in allen Variationen, besonders gut einfach in Butter erwärmt, wenig Salz, Pfeffer und Zitronenschale. Auch die Variante mit frischen Sahnenudeln als Beilage ist nicht schlecht.
Im Beothuk Interpretation Centre lernten wir u.a., wie die Beothuk aus den Dörfern der Engländer, die nur zur Fischfangsaison im Sommer dort waren und im Winter wieder nach England zurückkehrten, die Dinge mitnahmen, die sie brauchen konnten und z.B Schiffsnägel zu Waffen umarbeiteten. 1829 starb die letzte Beothukfrau an Tuberkulose, das Volk war ausgerottet.
Unterwegs haben wir immer wieder die netten Ontarier getroffen, auf dem Campingplatz in Twillingate saßen wir (etwas eng) zu sechst bei Wein und Nüssen in unserer Rundsitzgruppe und hatten einen schönen Abend.
Twillingate nennt sich die Hauptstadt der Eisberge, es waren aber keine in der Nähe. Pech gehabt.
Weiter ging es Richtung Terra Nova Nationalpark, da es keinen Sinn machte, bei Nebel und Regen auf die Inseln zu fahren, obwohl es dort auch sehr schön sein soll.
Der von uns anvisierte Campingplatz im NP war geschlossen, da Hurrikan Igor das gesamte Gelände verwüstet hatte. Es sah wirklich schreckich aus, umgestürzte und entwurzelte Bäume lagen kreuz und quer.
Nahe am NP war der hübsche Ort Salvage.
Am Sonntag, den 19. Juni fahren wir auf die Bonavista Peninula. Bei Eiseskälte laufen wir durch den malerischen Ort Trinity, der auch schon oft als Kulisse für Buchverfilmungen, die in Neufundland spielen, diente. Die alten Holzhäuser sind wirklich sehr schön restauriert.
Bonavista ist ein recht großes hübsches Städtchen. Bei Kälte, Regen und eisigem Wind fuhren wir zwei Kilometer weiter zum Dungeon PP. Die Felsformationen der Steilküste sind schon spektakulär. Das Meer hat die Steilküste derart unterhöhlt, dass die Decke einstüzte und ein Loch mitten in der Wiese entstand. Unten sieht man das anbrausende Wasser durch zwei bogenförmige Öffnungen. Verwunderlich, dass an dieser Steilküste Kühe mit Kälbern grasten und auch einige Pferde auf der Weide waren.
Bei Cape North steht ein alter Leuchtturm von 1843. Auf einen Spaziergang hatten wir keine Lust, da es regnete und man im Sturm kaum laufen konnte.
Zum Aufwärmen gab es dann im Restaurant Oceanside neuseeländische Spezialitäten, Codtongues, Codcheeks (Kabeljauzungen und -bäckchen) und natürlich Cod (Kabeljau) und Fishcakes, war recht ordentlich.
Ursprünglich wollten wir weiter zur Burin Peninsula fahren, da es aber weiterhin kalt und neblig war, es immer noch regnete, haben wir sie gestrichen. Außerdem waren die Straßen auf der Bonavista Peninsula sehr schlecht, und auf Burin sollten sie nicht besser sein.
Deshalb zog es uns in die Hauptstadt St. John´s. Schnell hatten wir uns in der Stadt, die in etwa so viele Einwohner wie Erlangen hat, an den "vielen" Verkahr gewöhnt.
Vom Signal Hill hat man eine phantastische Aussicht rundherum. Die Sonne schien, kein Nebel, kein Sturm!
Im Geo-Centre gab es Geologie zum Anfassen, eine Aufarbeitung des Titanic-Dramas und viel Wissenswertes über die Ölgewinnung und -förderung. Ein lohnender Besuch.
Das in allen Reiseführern hochgelobte Fischerdörfchen mit Brauerei Quidi-Vidi dagegen war die Fahrt nicht wert.
In "The Rooms", die Kultureinrichtung St. John´s mit Ausstellungen, Theater, Museum und Restaurant haben wir den ganzen Nachmittag verbracht, ausgezeichnet gegessen mit einer phantastischen Aussicht auf die Stadt.
Beim anschließenden Bummel durch die Straßen mit den bunten Holzhäusern, den vielen Pubs und Geschäften und jungem Publikum haben wir nach viel Natur wieder einmal Stadtluft geschnuppert und unsere Vorräte mit guten Sachen aufgefüllt.
Auf der Avalon Halbinsel geht es nun weiter nach Süden.
Im Gebiet der Witless Bay, im östlichen Teil der Avalon Halbinsel, soll es viele Wale geben, außerdem lockt das Ökoreservat mit der Vogelinsel.
Von Bay Bulls aus starten wir mit nur vier weiteren Passagieren unsere Tour. Zuerst ging es bei relativ rauer See zu den Vogelinseln. Dort sahen wir Abertausende von Papageientauchern (Puffins), Dreizehenmöven (Kittiwakes), Lummen, Tölpel und Kormarane etc. Der Lärm war gewaltig. Bei eisigem Wind und meterhohen Wellen ging es dann erfolgreich auf Walsuche. Wir sahen einige Buckelwale mit Blas und einmal die Schwanzflosse. Schade, dass die See nicht ruhig war, dann hätten wir die Wale auch unter der Wasseroberfläche sehen können, da sie ganz nah am Boot schwammen.
Es sind Schulferien und in manchen PP wird es nun voller, die Generatoren der großen Trailer und RV´s (Wohnwagen und -mobile) nerven bis weit nach Mitternacht, das hatten wir noch nie. In Nova Scotia und in Neufundland haben fast alle Campingplätze im Nationalpark und den PP keinen Stromanschluss, einige wenige haben auch keine Duschen. Toiletten, meistens Plumsklos, sind immer vorhanden. Manchmal muss das Trinkwasser abgekocht werden. Da wir einen 150-Liter Wassertank haben, mussten wir unseren Tank damit nicht auffüllen, wir konnten warten.
Ausnahmslos hatten wir in den Nationalparks und PP schöne bis ganz tolle Plätze, immer mit viel Privatsphäre, manchmal so weit vom (unbelegten) Nachbarplatz entfernt, dass wir ihn gar nicht sahen. Die Lage war immer so traumhaft, dass wir nirgendwo schönere Stellplätze gefunden haben.
Meistens starten ein oder auch mehrere unterschiedlich lange und anspruchsvolle Wanderwege direkt am Park. Wir haben hier viele schöne Spaziergänge gemacht. Für $ 20,-- haben wir uns eine Berechtigung gekauft, damit konnte man auch tagsüber umsonst in die PP fahren und die Übernachtungsgebühr betrug in der Regel nur $ 15, dh. ca. 10 €.
Völlig durchgefroren fuhren wir dann nach Brigus und Cupids in die Conception Bay, alte englische Siedlungen mit hübschen Häusern und Gärten, sehr gepflegt.
In Brigus haben wir das Haus des Nordpolarforschers und Navigators Bob Bartlett besucht, Zwischen 1905 und 1920 bereiste er als Navigator die Arktis und führte Expeditionen sicher durch Pack- und Treibeis. Später, 1925 bis 1945 unternahm er mit eigenem Boot vor allem Forschungsreisen, sammelte Daten für wissenschaftliche Zwecke, filmte und hielt Vorträge.
Am nächsten Tag, es ist mittlerweile schon der 25. Juni, stehen wieder Vögel auf dem Programm.
Diesmal geht es über den Fährhafen Argentia weiter zum Cape St. Mary´s Ecological Reserve.
Von Argentia aus gibt es ab Mitte Juni eine Fährverbindung zurück nach North Sydney in Nova Scotia. Das Schiff fährt nur zwei Mal wöchentlich, die Fahrt dauert über 14 Stunden. Wir haben uns entschlossen, den ganzen Weg wieder an die Westküste nach Port-aux-Basques auf dem TCH zurückzulegen, um uns die Orte anzuschauen, die wir wegen des schlechten Wetters ausgelassen haben. Außerdem können wir uns nicht so schnell von dem zwar rauen, aber wunderschönen Neufundland trennen.
Um zu einer der größten Basstölpelkolonien (Gannets) zu gelangen, biegt man von der Hauptstrasse ab und fährt 13 km auf einer guten, aber nur einspurigen Teerstrasse durch mooriges Gelände bis zum Parkplatz beim Visitor Centre. Wie immer gibt es ausführliche Informationen, dann läuft man noch 20 Minuten und steht plötzlich vor den Felsen. Den Gestank und das Geschrei nimmt man bereits vorher wahr.
Beeindruckend, den großen Vögeln (Spannweite bis zu 1,80 m) zu Fuß so nahe zu kommen. Wir haben fast zwei Stunden dort verbracht und das Fernglas nicht gebraucht. Neben den Basstölpeln gab es mit Ausnahme der Papageientaucher auch die anderen bereits vom Vortag bekannten Vogelarten.
Auch mit dem Wetter hatten wir richtig Glück, hier herrscht nämlich an 60%-80% der Tage Nebel.
Als wir am nächsten Morgen aufwachen, ist der Nebel dann da. Dazu regnet es auch noch. Wir machen uns auf den Rückweg, wie immer - gleiche Strecke zurück.
In Gambo sehen wir den Fliegenfischern am Wasserfall zu und fahren zu einem Aussichtspunkt,den sog. Dover Fault. Hier stießen die beiden Urkontinente Laurentia (Nordamerika) und Gondwana (Europa und Afrika) zusamme. Die unterschiedlichen Gesteinsarten sind gut zu erkennen.
Die fleischfressende Pitcher Plant, die "Nationalpflanze" Neufundlands, gedeiht in den Sumpfwiesen um Gambo prächtig, im übrigen Neufundland war sie meist recht mickrig.
In Grand Falls Windsor gibt es, wie der Name schon sagt, wieder einen Wasserfall.
Im Salmon Interpretation Centre erfährt man alles über die Wiederansiedelung des Lachses in den Flüssen dieser Gegend, Durch große Fenster kann man die Fische beobachten, die hier eine Zwangspause einlegen müssen, weil ihnen die Weiterreise durch ein großes Tor versperrt ist, das nur alle paar Stunden geöffnet wird. Hier sollen sie sich erholen, nachdem sie eine schier endlose Fischtreppe passieren mussten. Wir sahen den Lachsen beim Hochspringen zu, es waren aber nocht nicht sehr viele, da "Hochsaison" hier erst Mitte Juli ist.
Wir fahren in die Baie Verte, also vom TCH wieder nach Norden, westlich der Notre Dame Bay. Ursprünglich wollten wir vor den (nicht vorhandenen) Eisbergen in Twillingate dort sein, wegen des schlechten Wetters ließen wir es ausfallen und holen es nun nach.
Die letzten 20km war die Straße in einem furchtbaren Zustand, Schlagloch an Schlagloch, man konnte nicht einmal den größten ausweichen. Wir fuhren bei passablem Wetter los, das sich aber zusehends verschlechterte und als wir in La Scie, dem Hauptort der Baie Verte ankamen, war es kalt und neblig. Nach einem Essen im Tearoom des Outport-Museum entschlossen wir uns dann schweren Herzens zur Rückfahrt, da sich das Wetter auch am nächsten Tag nicht ändern sollte. Schade.
Es sollte dann aber doch noch ein guter Tag werden. In einem Baustellenabschnitt des TCH lief ca. 50 m vor uns in aller Seelenruhe ein Schwarzbär über die Strasse, es war unser erster, nachdem wir sonst nur Bärenlosung sahen! Mein Versuch, ihn zu knipsen scheiterte, ich habe nur den Asphalt getroffen.
Das Wetter wurde besser, wir machten einen Abstecher nach Süden und hatten einen traumhaften Abend in Howley. Ein Stellplatz direkt am Grand Lake, mutterseelenallein, das Feuerholz wurde gebracht, wir haben gut gegessen, eine Flasche Wein geöffnet und bis 24.00 Uhr die Wärme und das Campfire genossen. Kurzzeitig gab es allerdings so viele Blackflies, das wir zum ersten Mal unseren Kopfschutz aufgesetzt haben. Sobald es dunkel war, war der Spuk vorbei.
Der Platzbetreiber fiel aus allen Wolken, als wir ankamen, da er sechs Tage zuvor das gleiche Wohnmobil mit Starnberger Kennzeichen zu Besuch hatte.
Wir hatten die Fähre für den 1.Juli gebucht und fuhren gemütlich die nächsten beiden Tage nach Port-au-Basques zum Fährhafen. Die Nachmittage und Abende verbringen wir bei herrlichem Wetter in zwei schönen und ruhigen PP mit Lesen, Spazierengehen.....
Neufundland hat uns sehr gut gefallen, auch wenn das Wetter an manchen Orten nicht immer zu unseren Plänen gepaßt hat.
Beeindruckt haben uns die wechselnden unterschiedlichen Landschaften und Vegetationen, die vielen Tiere, die wir erstmals in der Natur erlebt haben, die Küsten und Strände, die kleinen Ortschaften, die Farben, vor allem aber die Menschen, die wir unterwegs getroffen haben, die unheimlich freundlich und nett waren und mit denen wir viel Spaß hatten. Wir haben uns hier immer sehr wohl gefühlt.