Die Fahrt an den Douro war trotz Nebel und Regen schön. Insbesondere die Strecke von Lamego, einem Ort inmitten von Weinbergen hinunter an den Fluss. Hier sollte man eigentlich auch länger verweilen....
Unser Ziel ist der neue SP in Peso da Régua, den wir uns für die Osterfeiertage ausgesucht haben. Er liegt nahe am Douro und wir haben von unserer Rundsitzgruppe aus einen schönen Blick auf den Fluss. In den Ort selbst sind es auch nur ein paar Schritte. Früher war hier das Zentrum des Portweins, die besten Anbaugebiete liegen inzwischen aber bei Pinhão.
Es ist Mittagszeit und wir haben Hunger. In den Hallen am alten Bahnhof ist neues Leben eingezogen. Hier finden wir ein stylisches Lokal, das Castas e Pratos, die Speisekarte klingt gut, das Essen war es dann auch, allerdings ist es schon recht schicki-micki-mäßig einschließlich der winzigen Portionen und des gehobenen Preises bei mäßigem Service.
In der Stadt finden wir keine großen Sehenswürdigkeiten, es gibt hübsche Azulejos und ein relativ breites Angebot an Hotels und Restaurants, auch eine Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe ist vorhanden. Für eine Ausflugsfahrt auf dem Douro ist es uns zu kalt und das Wetter zu schlecht.
Am Ostersonntag folgten wir einer Empfehlung unseres Reiseführers von Michael Müller und gingen in ein einfaches Lokal. Im O Maleiro saßen wir nicht so schön wie gestern, aber das Zicklein war hervorragend und uns hat die Atmosphäre inmitten der sonntäglich gekleideten Portugiesen viel besser gefallen. Der Familienbetrieb hatte alles wunderbar im Griff, keiner musste lange auf sein Getränk oder sein Essen warten, obwohl das Restaurant vollbesetzt war.
Nach dem Essen schlenderten wir noch ein bisschen durch das Städtchen, besuchten das Museu do Douro und tranken einen Portwein in der Bar im ersten Stock.
Nachdem der Ostermontag, der hier kein Feiertag mehr ist, total verregnet war, blieben wir noch einen Tag länger und kehrten nochmal im O Maleiro ein. Das Essen war wieder sehr gut, diesmal gab es Rippchen und Pulpo.
Wir fahren nun weiter eine schöne Strecke ins Zentrum des Portweins, nach Pinhão. Alle großen Erzeuger haben hier ihre Weinberge. Der Ort selber war längst nicht so touristisch, wie befürchtet, sondern wirkte recht verschlafen, aber recht nett. Auch hier gibt es ein Weinmuseum und Verkaufsräume.
Portwein ist ein hochprozentiger Dessertwein, dem während der Gärung Branntwein zugesetzt wird. Dadurch steigt der Alkoholgehalt auf ca. 20% und der hohe Fruchtzuckergehalt wird erhalten.
Geerntet wird im September und im Frühjahr wird der Wein dann nach Vila Nova de Gaia in die kühlen Lager gebracht, wo er mindestens zwei Jahre reift.
Die besten Portweine sind die "Vintage", die nur aus einem Qualitätsjahrgang bestehen. Portweine gibt es in weiß und rot, süßere Sorten (doce) und trockene (seco). Der weiße Port wird gerne gekühlt als Aperitiv getrunken.
Die Weiterfahrt douroaufwärts war landschaftlich sehr sehr schön. Der Blick fällt auf steile Weinberge, kleine Ortschaften, weiße Häuser an den Hängen und immer wieder die Sicht von oben auf den Douro. Im Frühsommer, wenn hier alles grün ist und blüht sicherlich ein Traum. Auch wir hatten Glück, kein Regen und gelegentlich Sonnenschein.
Unsere letzte Station in der Nähe des Douro war der neue SP in Torre de Moncorvo. Von hier aus ging es dann auf weiterhin schöner Strecke durch ein Wandergebiet im Landesinneren nach Izeda, wo wir mitten im Dorf einen schönen Stellplatz hatten und den Bewohnern bei ihren Beschäftigungen zusehen konnten (Strasse kehren, Fenster putzen, Auto reparieren, Hund erziehen.....). Ansonsten war hier gar nichts los.