1.2.2015
Die Weiterfahrt nach Andalusien war recht stürmisch, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Autobahn entsprechend niedrig. Nach einer kräftigen Böe sah Jochen unsere Edelstahlabdeckung des Gastanks im Rückspiegel davon fliegen. Die durchfahrenen Landschaften öde und grau, also schon mal keine guten Voraussetzungen für den Weg zum neu eröffneten Campingplatz Mar Azul in Balerma. Aber es kam noch schlimmer. Nach Verlassen der Autobahn führte die Strasse 5 km lang durch Plastikfolien rechts und links, in der Mitte eine bessere Schotterstrasse, grauenhaft.
Die Nacht war dann auch grauenhaft, mit Boen über 100 km/h. Das Wohnmobil hat ordentlich geschaukelt, wir waren schon richtig seekrank. Am nächsten Früh war dann Putzen angesagt, die Gischt vom aufgewühlten Meer hat die 200m bis zu unserem Platz locker geschafft! Das Salz musste runter, überall wurde geschrubbt. Dann aber nix wie weg!
Um Almeria herum erstreckt sich das Gemüseanbaugebiet südlich weiter fast bis Malaga, landschaftlich ein Traum!
Über weite Strecken sieht es dann so aus
.......und dann beschwere sich noch einmal jemand über die Gewächshäuser im Knoblauchsland!
3.2.2015
Am nächsten Tag schien wieder die Sonne und wir sind weiter gefahren Richtung Malaga. In Rincon de la Victoria fanden wir einen schönen Platz am Meer, sind auf einer ehemaligen Bahntrasse durch etliche Tunnel fast bis Malaga geradelt und haben uns in dem Ort sehr wohlgefühlt. Auch die Fahrt dorthin war landschaftlich wieder schön!
Nach zwei Nächten war wieder Sturm und Regen gemeldet, so dass es uns weiterzog nach Cordoba. Wir stehen auf dem städtischen Campingplatz El Brillante und amüsieren uns gerade über die Übersetzung der Benutzerordnung
"......das Schwimmbad ist unnötig. Jeder Besucher ist verpflichtet,........"
.....Sie haben Urlaub und wollen ihn genießen. Deswegen bitten wir Sie, uns jede Anomalie zu melden. Wir werden sie, sofern es möglich ist, lösen....."
Morgen stürzen wir uns dann ins Sightseeing-Programm.
6.2.2015
Cordoba gefällt uns wirklich sehr!
Seit 1994 ist die gesamte Altstadt in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen. Die Hauptsehenswürdigkeit ist natürlich die Mezquita, nach der Alhambra in Granada das bedeutendste maurische Bauwerk in Andalusien. Moschee und Kathedrale in einem, das gibt es sonst nirgendwo. Von außen schaut es nach nichts aus, eine schmucklose Mauer umzieht das gesamte Areal mit 175 x 134 Meter. Aber innen ist es einfach überwältigend.
Eine Reise im Winter hat den Vorteil, dass man sich alles in Ruhe anschauen kann, ohne von Horden anderer Touristen dabei gestört zu werden. Da kaum Gruppen unterwegs waren, haben wir ein einzigartiges Gefühl der Weite und der Schwerelosigkeit in der Mezquita empfunden.
Im 16. Jh. konnte die katholische Kirche unter Karl V. endlich ihren Willen durchsetzen und in die Mezquita eine christliche Kathedrale bauen, wogegen die Stadtverwaltung von Cordoba immer harten Widerstand geleistet hatte, der bis zur Androhung der Todesstrafe für die Bauarbeiter ging.
Gegenüber der Schlichtheit der Moschee wirkt die hineingebaute Kathedrale protzig und absolut unpassend - ein Akt der Barbarei!
So fasziniert wir von dem Bauwerk waren, so froh waren wir auch, wieder in der Sonne und in der Wärme zu sein, innen war es nämlich eisig kalt.
Zur Stärkung ging es dann in die Taberna San Miguel, auch "Casa el Pisto" genannt. Cordoba ist bekannt für seine Stierschwanz-Tapas. Neben einigen Tapas haben wir natürlich diese köstliche Ragout hier gegessen und uns wegen der netten Atmosphäre an der Bar auch gleich dort niedergelassen, die Taberna ist wirklich urig und überreich dekoriert mit vielen Fotos von Stierkämpfern etc. Uns hat´s gefallen und geschmeckt.
Vom Alcázar, der Residenz der kastilischen Könige und später bis 1821(!!) Sitz der Inquisition, hat man von den vielen Türmchen einen schönen Blick über die Stadt.
Es macht einfach Spass durch die Stadt mit ihren alten Gemäuern zu spazieren, über den Guadalquivir auf der Puente Romana zu laufen, das alte Wasserrad zu sehen und die vielen Vögel in den Flußauen. Die Juderia, so heißt das alte Viertel, ist jetzt im Winter recht ruhig und nicht überlaufen. Die Wege sind recht kurz und auch von der Altstadt zum Campingplatz sind wir heimgelaufen.
Heute Nachmittag sind wir dann über die schöne Brücke über den Guadiana von Ayamonte in Spanien nach Vila Real de Santo Antonio in Portugal an die Algarve gefahren. Hier wollen wir ein paar Tage am Meer verbringen.
21.2.2015
Mittlerweile sind wir schon über zwei Wochen in Portugal.
Die Internetverbindungen waren für die Bearbeitung der Homepage zu schwach, aber sobald es besser wird, geht es weiter.