Am 9. März ging es endlich los - 3 Monate Italien.
Bei winterlichem Wetter sind wir losgefahren. Unsere erste Station war der Campingplatz Gamp in Klausen in Südtirol. In Brixen haben wir uns einen mobilen Internetzugang für Italien besorgt und bei windigem Wetter die schöne Stadt besichtigt.
Nach vier Tagen, ging es weiter nach Orvieto. Überraschend war für uns der viele Schnee, der uns von Modena bis kurz vor Florenz begleitet hat. In Orvieto hatten wir dann auch den ersehnten Sonnenschein und ein erstes Mittagessen im Freien. Die Altstadt und der Dom sind wirklich sehenswert, die Fahrt mit der alten Funicolare von der Unterstadt in die Altstadt ein Erlebnis.
Rom
vom 15. März 2010 bis 28. März 2010
Neben all den bekannten und weniger bekannten Sehenswürdigkeiten gefällt uns ganz besonders, dass es so viele Gesichter dieser Stadt gibt. Fast nach jeder Straßenecke wechselt der Eindruck, jeder Stadtteil hat sein eigenes Flair und sein spezielles Publikum.
Rom ist spannend, interessant, laut und abseits der Hauptverkehrsstraßen beschaulich.
In den vielen kleinen Geschäften kann man wunderbar einkaufen, z.B. herrliches Olivenbrot im il forno di campo de´fiori, wo der Laden sowohl mit Touristen, aber mit noch mehr Einheimischen bis auf den letzten Platz voll gestopft war und auch frische Pizza verkauft wird, oder im Fabrikladen Innocenti in Trastevere, in dem es viele Sorten wunderbarer Plätzchen u.ä. gibt, und.... und....
Das beste Eis in Rom gab´s im Caffe Portofino auf der Piazza Cola di Rienzo 116.
Von unserem Campingplatz Villagio Flaminio aus können wir immer am Tiber entlang mit den Rädern bis zur Engelsbug fahren, ein sehr schöner Weg, besonders bei dem herrlichen Wetter mit frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein.
Das Wochenende haben wir wie die Römer verbracht: am Samstag Vormittag Einkaufen auf einem der Märkte der Stadt, am Sonntag ging´s dann in den Park der Villa Borghese, der wirklich riesig ist und am Eingang ein Fahrradverleih vom Kinderrad bis zum Mountainbike alles im Programm hat. Unterwegs konnten wir noch einige der über 12.000 Teilnehmer des Rom-Marathons anfeuern.
Der Park der Villa Borghese bietet wirklich alles. Cafes, im Sommer Kino und Theater im Freien, lauschige Ecken, Spielplätze für die Kinder, eine Wasseruhr, einen kleinen See, eine schöne Aussicht auf die Stadt vom Pinciohügel..... und mit der Villa Borghese eines der schönsten Museen der Welt.
Auch auf der anderen Seite der Stadt hat man vom Gianicolohügel aus eine tolle Aussicht auf die Stadt und dann auch auf das Gassengewirr und die Dächerlandschaft von Trastevere.
Rom hat eine gigantische Anzahl von hochkarätigen Sehenswürdigkeiten, man wird sie wohl nie ALLE sehen können und braucht daher Mut zur Lücke.
Ohne einen guten Reiseführer (wie z.B. aus dem Michael Müller Verlag, Rom und Latium) ist man hier auf verlorenem Posten, aber auch Wikipedia liefert gute Informationen und schöne Bilder.
Da wir zwei Wochen eingeplant haben, können wir auch etwas in das Leben der Stadt und der Römer eintauchen, was uns ohnehin mehr Spaß macht als die Absolvierung eines zu ausgedehnten und straffen Besichtigungsprogrammes.
Es steht aber jetzt schon fest, dass wir ziemlich bald wiederkommen.
Auf unserem Weg in die Stadt kamen wir sowohl mit dem Bus als auch mit dem Fahrrad an der Milvischen Brücke vorbei. Sie gibt es seit dem 3. Jhd. v..Chr. und ist damit die dienstälteste Brücke der Welt.
Rund 600 Jahre später besiegte hier der römische Kaiser Konstantin seinen Bruder Maxentius und machte damit den Weg für das Christentum endgültig frei.
Heute wird sie nur noch als Fußgängerbrücke genutzt.
Das in Italien allgegenwärtige "Telefonino" ist in Rom noch präsenter, überall wird telefoniert, auf dem Rennrad, auf dem Roller, im Auto, an der Haltestelle, im Bus, in den Kirchen, selbst die Busfahrer haben ihr Mobiltelefon am Ohr (was bestimmt auch verboten ist!)
Die jungen Mädchen tragen riesengroße Sonnenbrillen mit bunten Gestellen, das ist hier zur Zeit der letzte Schrei.
Einen ganzen Tag haben wir in den Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle verbracht, die nur vom Museum aus zu erreichen ist.
In den vatikanischen Museen ist all das ausgestellt, was die Päpste über fünf Jahrhunderte hinweg gesammelt haben. Es ist daher ein ziemliches Sammelsurium von Kunstschätzen aus aller Welt, thematisch zusammengefaßt in einzelnen Museen. Allein die Pracht und die Ausstattung mancher Räumlichkeiten ist überwältigend. Hier zeigt sich der ganze Reichtum der katholischen Kirche auf einem Fleck.
In der Sixtinischen Kapelle, dem berühmtesten Gebäude der Museen, ist das Fotografieren verboten, deshalb könnt ihr hier nur die Fotos bei Wikipedia anschauen.
Hier noch ein Zitat aus unserem Reiseführer aus dem M.Müller Verlag, Rom, Latium:
"Michelangelo hatte mit dem Wandfresko über dem Altar der Sixtina das größte Skandalbild seiner Zeit geschaffen. Nicht nur, dass Christus nackt war, er trug auch entgegen jeder Tradition keinen Bart. Im Strudel um ihn waren auch nur Nackte, alle Männer waren bartlos und die dynamisch herumwirbelnden Engel hatten allesamt keine Flügel".........."Noch zu Lebzeiten Michelangelos bekam sein Schüler Daniele da Volterra 1558 den Auftrag, zahlreiche Gestalten des Jüngsten Gerichtes zu übermalen, was ihm den Spottnamen ....Höschenmaler einbrachte. In späteren noch prüderen Zeiten bekamen auch fast alle anderen Personen flatternde bunte Tücher über ihren Blößen verpaßt".
Die Sixtinische Kapelle ist keineswegs ein Ort der Stille und der Andacht, denn der riesige Raum ist bereits jetzt in der Vorsaison voll und es herrscht ein babylonisches Stimmengewirr, so dass die Wächter alle paar Minuten um Ruhe bitten, was aber nur für einen ganz kurzen Moment erfolgreich ist.
29. ud 30. März 2010
Am 30. März 2010 haben wir die Ausgrabungsstätte in Pompeji besichtigt, ein UNESCO Weltkulturerbe.
Pompeji, eine römische Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern, wurde am 24.August 79 n.Chr. durch den Ausbruch des Vulkans Vesuv unter einer meterhohen Schicht aus Eruptionsmaterial begraben, die jedes Leben vernichtete und gleichzeitig alles konservierte.
Bereits 17 Jahre zuvor hatte ein verheerendes Erdbeben die Stadt zerstört. Sie befand sich noch im Wiederaufbau, was man teilweise auch an den Ausgrabungen sieht, da sie ganz auf sich alleine gestellt war und von Rom keine Hilfe erhielt.
Obwohl viele Gebäude abgesperrt oder nicht zugänglich sind, manche auch nur nach Voranmeldung besichtigt werden können, haben wir hier einen ganzen Tag verbracht, es war wirklich sehr beeindruckend.