Spanien ist ein gebirgiges Land, 70% seiner Fläche liegen höher als 500m und es wird innerhalb Europas nur noch von der Schweiz übertroffen, deren Durchschnittshöhe noch größer ist.
Insgesamt leben in Spanien rund 47 Mio. Menschen.
Dieses Jahr hatten wir Glück, bei Temperaturen um 10°C machte das Packen deutlich mehr Spaß als im Vorjahr.
Über Ingolstadt (Gastank bei Progas in Großmehring füllen), Zorneding (Besuch) und weiter Richtung Bodensee zum schönen Stellplatz in Amtszell-Büchel ging´s nach Waldshut-Tiengen und dann durch die Schweiz bis nach Frankreich ans Mittelmeer. In Palavas-les-Flots haben wir auf dem riesigen Stellplatz umgeben von Sportbooten ruhig und gut geschlafen. Die Sonne haben wir auf der Fahrt leider fast nicht gesehen und auch die französische Mittelmeerküste präsentierte sich grau-in-grau. Also weiter nach Süden.
Beim "Spätzle-Fritz" haben wir üppig gegessen und dann auf dem großen und schönen Stellplatz übernachtet.
Unseren ersten längeren Stopp machten wir in Valencia. Vom Campingplatz Coll Vert (sehr sauber, aber leider auch je nach Windrichtung geräuschvolle Lage an der Autovia, nichts für Lärmempfindliche!) fährt man auf Radwegen z.T. am Meer entlang bis in die Innenstadt, auch dort sind überall Radwege, perfekt!
Spaniens drittgrößte Metropole hat uns mit seiner avantgardistischen Architektur, der schönen Altstadt mit den großen Plätzen, den Prachtbauten im Zuckerbäckerstil und dem vielen Grün überrascht.
Die spektakulärste Sehenswürdigkeit ist in Spanien auch gleich die meistbesuchte - die futuristische Ciudad de las Artes y las Ciencias.
Die schneeweiße Anlage ist von blauschimmernden Wasserbecken umgeben und wurde von den valencianischen Architekten Santiago Calatrava und Felix Candela entworfen.
Mit der Kuppel des IMAX-Kinos L´Hemisferie, dem walfischskelettartigen Wissenschaftsmuseum und der Aquarienwelt L´Oceanografic ist dieser Komplex einzigartig.
Aber die Stadt mit ihren rund 800.000 Einwohnern bietet noch viel mehr. Im ehemaligen Flußbett der Turia, das seit Jahrzehnten trocken gelegt ist, ist ein riesiger Park entstanden, der sich fast neun Kilometer lang durch Valencia zieht und mit Radwegen, Kinderspielplätzen etc. eine perfekte Infrastruktur bietet. Am südlichen Rand liegt dann die" Stadt der Künste und Wissenschaften" mit der beeindruckenden Architektur. Viele alte und neue Brücken überspannen den Park.
Vom CP sind es ca. 8 km bis zu den futuristischen Bauten und dann durch den Park weiter in die Altstadt, auch hier überall Fahrradwege. Wir sind kreuz und quer durch die Stadt gefahren, zum Americas Cup Hafen, zum wunderschönen Jugendstilbahnhof neben der Stierkampfarena, haben uns in den schönen Parks und auf den großen Plätzen auf eine Bank in die Sonne gesetzt, den Markt in den Jugendstilhallen besucht und und und....
Der Bahnhof Estacion del Norte liegt am südlichen Ende der Altstadt. Hier fahren vor allem die Nahverkehrszüge ab. Welch ein Ambiente für den ÖPNV!
Beim CP Richtung El Saler liegt der Naturpark Albufera. Auch hier gibt es neben Wanderwegen eine Radpiste, die größtenteils direkt am Meer durch die Dünen führt.
Wir haben hier ein wunderschönes Plätzchen entdeckt, um Jochens 60. Geburtstag mit einem guten Essen zu feiern. Der nette Kellner hat uns Tisch und Stühle in die Sonne direkt in den Sand gestellt und uns rundum gut versorgt. Das Essen und die Weinempfehlung im La Vina hielten, was die Lage versprach.
Im Oceanografic, mit 110.000 m² das größte Aquarium Europas, haben wir einen halben Tag verbracht. Das Gelände ist groß und es hält auch innen, was es architektonisch von außen verspricht. In mehreren Gebäuden sind riesige Aquarien untergebracht, jeweils getrennt nach Klimazonen. So sieht man in der "Antarktis" u.a. Pinguine, im" Atlantik, Ozeane" Haifische, die über den Besuchern hinwegschwimmen und im Bereich "Arktik" konnten wir endlich einmal Belugas ganz aus der Nähe betrachten, die wir in Kanada so oft von der Ferne gesehen haben. Die "Tropischen Meere - Korallen" haben uns an die Schnorchelausflüge auf Sulawesi erinnert, auch hier eine riesige Auswahl an Korallen. Man "bereist" alle Zonen dieser Welt. Ein Delphinarium fehlt auch nicht.
Bei strahlendem Sonnenschein machte auch der Weg durch den Park zu den verschiedenen Stationen, untermalt mit dezenter Gitarrenmusik, großen Spass.
Hier noch ein paar Bilder von innen
Valencia hat uns sehr gut gefallen. Alles ist per Rad erreichbar, es gibt Richtung El Saler wunderschön gelegene und gute Restaurants am Strand und la Albufera, der Naturpark mit dem gleichnamigen Süßwassersee, einem der größten narürlichen Seen in Spanien, ist auch nicht weit. Im Mittelalter war der See übrigens zehn Mal größer.
Nach fünf Tagen Großstadt zog es uns weiter nach Süden. Die Strecke kannten wir ja schon vom Vorjahr und viele Orte haben wir letztes Jahr schon gesehen, so machten wir lediglich zwischen Gandia und Oliva auf dem neuen Wohnmobilstellplatz "Km 0" (zero) einen kurzen Zwischenstopp, feierten mit Dieter und Gitta Genz Dieters Geburtstag, radelten durch endlose Orangenplantagen und zum Strand und fuhren bei weiterhin schönem Wetter nach Altea.
Hier erlebten wir eine Überraschung, der Campingplatz sowie alle Stellplätze in der Nähe waren ausgebucht, also hieß es weiterfahren. Nach Benidorm wollten wir nicht, wahrscheinlich war es dort ohnehin ähnlich voll. Die Provinz Alicante haben wir damit schnell durchfahren.
Rund um Aguilas gibt es sehr schöne Buchten, in vielen davon werde in der Nebensaison Wohnmobile am Strand geduldet. Wir haben uns für einen neuen Stellplatz in Puntas de Calnegre, direkt am Strand entschieden.
Am Strand gibt es zwei Restaurants, eines mit roten und das andere mit blauen Stühlen. Wir haben uns für blau, "El Faro" entschieden. Für ein Mittagessen mit einer Flasche (recht ordentlichen Tisch-) Wein, einem großen Salat und Paella als Vorspeise, als Hauptgericht frittierte kleine Sardinen und als Nachtisch Kaffee-Flan, Kuchen o.ä. und zwei Kaffee zahlten wir alles zusammen €16,--. Das Essen hat uns gut geschmeckt und da am nächsten Tag das "Menu del Dia" wieder gut klang, haben wir wieder am Strand in der Sonne dort gesessen und gegessen und getrunken und wieder jeder € 8,-- gezahlt.
Allzu lange wollten wir hier nicht bleiben, zählt doch das nicht weit entfernte Palomares zum am stärksten radioaktiv verseuchten Gebiet in Europa.
Im Januar 1966 stießen bei einem Betankungsmanöver der Amerikaner das Tankflugzeug mit einem B-52 Bomber mit vier (nicht scharf gestellten) Wasserstoffbomben an Bord zusammen. Die beiden Flugzeuge explodierten, sieben der 11 Mann Besatzung kamen ums Leben und beim Aufprall auf den Boden detonierten zwei Bomben und setzten radioaktives Plutonium frei.